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Kohlrabi PROVENIENZ: Privatsammlung Hessen.
Wassertempera
und Tusche auf Aquarellbütten, 1923 .
Wohl Vogt 1923/68. Rechts unten
monogrammiert und datiert. Ca. 35,5 : 51,3 cm (13,9 : 20,1 in), blattgroß.. In
expressivem Malgestus angelegtes Stillleben mit Kohlrabi und Schale. Christian
Rohlfs ist einer der großen deutschen Maler des 20. Jahrhunderts, der sich in
seinen späten Schaffensjahren hauptsächlich mit der Wirkung des Ätherischen
beschäftigt, das er durch eine individuelle Farbgebung darzustellen sucht. Neben
Figurenbildern treten seit 1918/19 Landschaften und Blumen stärker in den
Vordergrund. Sie verkörpern eine Annährung an die Natur und leiten damit sein
Spätwerk ein. Einen besonderen Platz in seinem vielschichtigem Œuvre nehmen in
diesem Zusammenhang die Aquarelle und Wassertemperaarbeiten und damit die
zahlreichen Blumenbilder, Landschaftsansichten sowie Stillleben von
außergewöhnlicher Farbwirkung ein. Nur in der vollkommenen Beherrschung dieser
Technik findet er die Darstellungs- und Ausdrucksmöglichkeiten für eine
weitgehende "Entmaterialisierung des Dinglichen und zugleich das Maß an
ästhetischer Vollkommenheit und Vergeistigung des Mediums Farbe [...], die als
Voraussetzung für das Spätwerk unerläßlich waren." (Paul Vogt, C.R.,
Recklinghausen 1988, S. 8). Der in den zwanziger Jahren vollzogene Wechsel von
Leinwand zu Papierarbeiten dokumentiert einen lange angebahnten Wandel des
eigenen Kunstverständnisses infolge einer sich im Alter veränderden
Weltanschauung. Sie führen uns das "Ideal eines alten Mannes vor Augen, dessen
Geist immer noch so wach wie in seiner Jugend war, [...] der einen
einzelgängerischen und mühsamen Weg verfolgte, um durch das Medium der Farbe den
Wesensgehalt der Natur einzufangen" (Kindlers Malerei Lexikon, Bd. V, Zürich
1968, S. 112) vor Augen. [AS]
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