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Windmühle
Farblithografie,
1913 .
Schiefler/Mosel 61. Signiert, nummeriert und betitelt. Eines von 12
nummerierten Exemplaren der zweifarbigen Auflage (Schiefler nennt insgesamt 16
Exemplare in unterschiedlichen Fassungen). Schöner Druck in Blau und Schwarz auf
Similijapan. 56,2 : 70,8 cm (22,1 : 27,8 in), blattgroß.. 1907 widmet sich Nolde
erstmals der Lithografie. Mit kräftig flüssiger Pinselführung beschränkt er hier
die Darstellungen auf das Wesentliche oder schafft mit trockenem breiten Pinsel
flächige Tonwerte. Als er sich 1911 dieser Technik wieder zuwendet, arbeitet er
direkt auf den Stein, um ihre künstlerischen Möglichkeiten weitgehend
auszuschöpfen: "Wie vielfach üblich, hatte ich früher einmal mit fetter Tusche
auf Papier gezeichnete Zeichnungen auf Stein übertragen und drucken lassen,
dabei aber schien der Stein mir weiter nichts als ein günstiges
Vervielfältigungsmittel. Erst, wenn der Maler auf dem Stein selbst schaffend
arbeitet, erlebt er den Reiz der Technik und die weitgehendsten Möglichkeiten."
(zit. nach: Schiefler/Mosel, S. 8). In der Lithografie lassen sich das
Malerische und die schnelle künstlerische Intuition auch druckgrafisch
verwirklichen, und so führte sie ihn 1913 schließlich zur Farbe. In immer neuen
Farbzusammenstellungen druckt eine Flensburger Druckerei die große Reihe der
Farblithografien. Hier wechseln reine Farbflächen in kontrastierendem Gegenspiel
mit Abstufungen und Zwischentönen, die Farbe oft durch Schwarz gebunden. Das
grafische Werk Noldes entstand in einem Zeitraum von nur 20 Jahren und bildet
einen geschlossenen Komplex in seinem Gesamtwerk. "Als Maler, dem alles zur
Farbe wurde, schuf er eine malerische Graphik, indem er die farbige Vision ins
Hell-Dunkel übersetzte und die Fülle der Bildgedanken zu festen Formen prägte,
den jeweils anderen Gegebenheiten der einzelnen graphischen Technik
entsprechend. Damit gab er der deutschen Graphik eine neue Geltung als
selbständige künstlerische Aussage, befreit von der Aufgabe, nur der
Vervielfältigung zu dienen." (Christel Mosel, in: E.N. Das graphische Werk,
Ausst.Kat. Kunstverein Hannover, Hannover 1967).
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