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Wald am Abend
PROVENIENZ: Sammlung Robert Konrads, Wülfrath/Rheinland, erworben im Kölnischen Kunstverein (verso auf dem Rahmen mit dem Etikett).
Ausstellung: Kölnischer Kunstverein (o.J.).
Zu Beginn der 1940er Jahre entsteht eine Reihe von Waldstücken, die Otto Dix gleichsam als Metapher für eine dem Untergang geweihte Welt wählt - nicht ohne deren Schönheit zu betonen. In altmeisterlicher Feinmalerei wird jedes Detail der Vegetation - Äste, Farnwedel und Blattwerk - realistisch wiedergegeben. Jedoch zeigen gerade diese Werke Züge der sich ankündigenden Apokalypse, wie eine unheilvoll blutrot untergehende Abendsonne. Feurig drohend türmen sich Wolkenberge über dem Tafelberg und wecken Assoziationen an Vulkanausbrüche, während Efeuranken die Baumstämme umschlingen und den Wald zu ersticken scheinen. Dix setzt hier sein ganzes malerisches Können ein: Effekte, wie das Beleuchtungsmotiv von Dunkel zu Hell oder der duale Farbklang von Orange zu Grün, schaffen eine geradezu schwelende Bildatmosphäre, die den spannungsreichen Moment vor der Eskalation beklemmend greifbar werden lassen. Die Aussage bleibt subtil und psychologisch unterschwellig, die gravierend belastende Situation für den Künstler könnte aber aus heutiger Sicht nicht deutlicher zum Ausdruck kommen. [DP]
Öl auf mit Nessel und Kreide präpariertem Sperrholz, parkettiert, 1940
Löffler 1940/6. Rechts unten monogrammiert und datiert. 100,5 x 75,5 cm ( 39,5 x 29,7 in).
Privatsammlung Nordrhein-Westfalen.
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