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Ansicht von Amsterdam
Insgesamt minimal unfrisch, partiell ganz schwach gebräunt. In der linken unteren Ecke und in der Mitte am Unterrand kaum wahrnehmbare Braunfleckchen. Am rechten Rand winziger Einriss und an der oberen Ecke minimale Fehlstelle. Verso am Unterrand mit Tintenstift beschriftet. [HT]
Radierung, um 1640 .
Bartsch, White-Boon, Seidlitz 210. Biörklund-Barnard 40-4. Prachtvoller, feinzeichnender, im Vordergrund tiefschwarzer Druck auf Bütten (mit Wz. "Schellenkappe", Heawood 1921). Umlaufend auf die Plattenkante geschnitten, Ober- bzw. Unterrand partiell minimal beschnitten (ca. 2 mm). 11 : 15,4 cm (4,3 : 6 in), blattgroß.Die Jahre um 1640 sind eine Zeitspanne, in der Rembrandts Beliebtheit in Amsterdam auf dem Höhepunkt stand. Die vorliegende Stadtansicht ist als erste reine Landschaftsradierung entstanden und von meisterhafter Qualität. Noch heute zählt die Ansicht von Amsterdam zu den gesuchtesten Blättern Rembrandts. Die Platte ging verloren, daher sind nur wenige Abzüge entstanden. Die neuere Literatur nennt nur einen einzigen Zustand des Blattes.
Frits Lugt beschreibt genau die Stelle, von der aus die Ansicht geschaffen wurde (Frits Lugt, Mit Rembrandt in Amsterdam, S. 131ff.). Rembrandt ging mit der fertig präparierten Platte zum Kadijk (heute Hoogte-Kadijk), einem niedrigen Sommerdeich. Der Kadijk war so etwas wie ein Außengürtel an dieser Seite der Wälle und beschirmte das meist mit Schilf bestandene Land zwischen den Befestigungen und dem St. Anthoniesdijk. Man muss sich die Ansicht spiegelverkehrt vorstellen und erkennt, auf dem Original, von links nach rechts: Haringpakkerstoren, Oude Kerk, Montelbaanstoren, die Lagerhäuser der Ost und West-Indischen Companie, die Mühle auf dem Rijzenhoofd und die Zuiderkerk. Die Ansicht zeigt weder den Neubau der West-Indischen Companie von 1642 noch das Waleneiland, das 1644 entstand. Rembrandts unmittelbare Arbeitsweise direkt vor dem Sujet, rückt das Blatt in die Nähe einer Federzeichnung und macht seinen besonderen Reiz aus.
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