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Nature morte à la carafe
PROVENIENZ: Privatsammlung Deutschland.
In der Pariser Zeit entsteht das Stillleben "Nature morte à la carafe", das stilistisch auf die großen Vorbilder der französischen Moderne verweist. [SuS]
Die in der Nähe von Triest geborene Malerin Erma Bossi geht um 1905 nach München und nimmt dort wahrscheinlich an der Damenakademie des Künstlerinnenvereins Unterricht. Wie vielen anderen Künstlerinnen ist auch ihr als Frau der Besuch der Akademie der Bildenden Künste verwehrt. 1909 tritt sie der "Neuen Künstlervereinigung München" bei, einem Forum fortschrittlicher Bestrebungen, aus dem später "Der Blaue Reiter" hervorgeht. In dieser Zeit hat sie engen freundschaftlichen Kontakt zu Kandinsky und seiner Lebensgefährtin Gabriele Münter. 1910 zieht es sie in die Kunstmetropole an der Seine. Die Einladungen zu den dort alljährlich stattfindenden "Salons des Indépendants" und "Salons d'Automne" sowie zu den Münchner Ausstellungen der Neuen Künstlervereinigung bringen sie mit der internationalen Avantgarde in Kontakt. Die stete Auseinandersetzung mit den Werken von Seurat, Matisse, Derain u.a. trägt zur Entwicklung ihres Malstils bei. Mit der Vereinfachung der Bildgegenstände zu flächig konturierten Formen und dem Einsatz intensiver, ausdrucksvoller Farben verwendet Erma Bossi eine abstrahierende Formensprache, die sie zu einer der Wegbereiterinnen der Moderne werden lässt. Viele ihrer Gemälde sind in deutschen Museen und Sammlungen vertreten. Eine umfassende Würdigung ihres Werkes steht trotz ihrer bedeutenden Rolle innerhalb des Blauen Reiters noch aus.
Öl auf Karton , auf Leinwand aufgezogen, ca. 1912
Links unten signiert. 60 x 49,5 cm ( 23,6 x 19,4 in).
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