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Urich von Richenthal
Concilium zu Konstanz. 1483.
Estimation:
€ 24,000 / $ 26,400 Résultat:
€ 33,320 / $ 36,652 ( frais d'adjudication compris)
Hain/Cop. 5610. - Goff R 196. - BMC II, 350. - Proctor 1690. - BSB R-178. - Polain 3357. - Schramm IV, 32 und 51. - Schreiber 5095. - Kat. Schäfer 285. - Geldner I, 142 und Abb. 52. - Einzige Inkunabelausgabe des ersten gedruckten Wappenbuches, zugleich eines der schönsten illustrierten Werke der Frühdruckzeit. Weitere Ausgaben folgten erst 1536 und 1575. - Der von dem Konstanzer Chronisten Ulrich von Richenthal (um 1365-1437) verfaßte Bericht beschreibt und illustriert die Ereignisse des Konstanzer Konzils, das vom November 1414 bis zum April 1418 tagte und eine der größten Kirchenversammlungen war, die das Mittelalter je gesehen hat. Über 600 Theologen und ebenso viele weltliche Magnaten und Gesandte aus ganz Europa nahmen an dieser Großveranstaltung teil, wobei neben der Wiederherstellung der Kircheinheit vor allem die von vielen erhoffte Reform der Kirche und die Auseinandersetzung mit den Lehren des Johannes Hus auf dem Programm standen. "Wir verdanken Richenthal eine höchst anschauliche, lebendige und zuverlässige Schilderung aller öffentlichen Ereignisse der großen Versammlung, der weltlichen und geistlichen Feierlichkeit und Aufzüge, und des ganzen bunten Treibens in der menschenüberfüllten Reichsstadt. Sie bietet zugleich eine eingehende und allseitige Statistik: die Namen der Concilstheilnehmer bis in die Gefolge und Dienerschaften herab, die Daten des Eintreffens, die Quartiere des Einzelnen, die Zahlen der herbeigeeilten Händler und Gewerbtreibender aller Art ... R. denkt auch an den Einfluß des großen Menschenconfluxes auf die öffentliche Sicherheit und ermittelt die Zahl der bei Verbrechen in dieser Richtung ergangenen Verurtheilungen." (ADB XXVIII, 434) - Die prachtvollen, nahezu blattgroßen Holzschnitte zeigen die Vorbereitungen, Anreise und Empfang in Konstanz, die Wahl des Kardinal Colonna zum Papst (einschließlich der Versorgung des Konklave mit Viktualien), König Sigismund mit Gefolge, Johannes Hus' auf dem brennenden Scheiterhaufen, seine Asche, wie sie auf einen Karren geschaufelt wird, um sie anschließend in den Rhein zu kippen, etc. Koloriert sind die Schnitte mit den für Augsburgische Drucke typischen Farben Orangegelb, Ocker, Zinnober, Mattorange, Krapprot, Dunkelblau, Türkis, Graugrün, Schwarzbraun und Abstufungen von Graublau. 24 Holzschnitte sind darüberhinaus mit mattem Gold gehöht. "Die 1203 Holzschnitte - 44 mit Konzilsereignissen, der Rest Wappen - stammen vom Sorgschen Columna-Meister und stehen den Miniaturen im Karlsruher Codex St. Georgen 63 aus der Werkstatt des 1471 verstorbenen Gebhart Dacher am nächsten ... Die Kolorierung der zahlreichen Wappenholzschnitte in heraldisch richtigen Farben erfolgte zweckmäßigerweise nur an einem Ort, - offenbar durch die Offizin." (Kat Schäfer) - Ebenso wie beim Exemplar von Schäfer sind die beiden unteren vertauschten Wappen auf Bl. 93 recto mit einem in der Offizin gefertigten Korrekturstreifen überklebt, ferner sind die nicht foliierten und einseitig bedruckten Bll. nach Bl. clx und clxviii enthalten. - Es fehlen das erste und letzte weiße Bl. sowie insgesamt 21 Bll. (röm. num. Bll. 10, 20-21, 30, 211, 220-221, 232, 234 und 236-247), die bis auf Bl. 20 (enth. 2 blattgr. Holzschnitte) Mitte des 17. Jhs. sorgfältig ersetzt wurden. Das kalligraphische Titelblatt vermerkt: "Die in dieser Edition gefunden Defecta sind aus dem Anno 1536 zu Augspurg durch Heinrich Steynern getruckten Exemplar geschrieben, und solcher Mangel damit ersetzet worden. Dresden Anno MDCLXVII." Nach dieser zweiten Ausgabe wurde der fehlende Text hs. auf insges. 30 Bll. (davon 1 in kl. Format) ersetzt, wobei die fehlenden 94 Wappen in sorgfältiger kolorierter Federzeichnung mit übertragen wurden. - Insges. etw. fleckig und tlw. mit hinterl. Randläsuren, ab der 2. Hälfte im Fußsteg wasserrandig oder sporfleckig; 1 Bl. seitl. angerändert (ohne Textverlust), wenige Bll. angefalzt; vereinz. mit alten Marginalien. Trotz der Mängel jedoch gutes und breitrandiges Exemplar (290 : 210 mm) dieses berühmten Werkes, das vollständig seit Jahrzehnten kaum zu finden ist.
Only incunabulum edition of the first printed heraldic book, one of the most beautiful illustrated books of the 15th century. With 42 (of 44) fullpage woodcuts and more than 1100 heraldic woodcuts, all in fine contemp. colouring. The splendid cuts depict several scenes of the Council of Constance, among them the condemnation of John Huss, showing him being burned at the stake and his ashes being shovelled up prior to being thrown into the Rhine.The beautiful vivid colouring comes from Sorg's press and keeps the right heraldic colours (cf. Schäfer cat.). - 227 (of 250) leaves, lacking the first and last blank and 21 leaves, which are (except for leaf no. 20 with 2 fullpage woodcuts) carefully replaced by a 17th cent. hand, including the missing coat of arms (94) by coloured ink drawing. 17th cent. vellum. - Some staining throughout and partly with rebacked marginal defects; in the second half staining by damp in the lower margin; 1 leaf remargined, few leaves later hinged. Altogether a good copy with broad margins. Very scarce.
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Urich von Richenthal
Concilium zu Konstanz. 1483.
Estimation:
€ 24,000 / $ 26,400 Résultat:
€ 33,320 / $ 36,652 ( frais d'adjudication compris)