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Kabul. 1979.
PROVENIENZ: Kunsthaus Schaller, Stuttgart.
LITERATUR: Werner Schmalenbach, Emil Schumacher, Köln 1981, S. 104 (mit Abb.).
Im Alter von 20 Jahren beginnt Schumacher ein dreijähriges Studium an der Kunstgewerbeschule in Dortmund. Ab 1935 ist er als freier Maler tätig, 1947 gründet er mit einigen Malerkollegen die Künstler- und Ausstellungsvereinigung "junger westen". Seit 1950 findet ein radikaler Umbruch in seinem Werk statt. Er verabschiedet den Gegenstand als Bildmotiv und entscheidet sich für die Ausdruckskraft der Malerei selbst. Die Farbe wird zunehmend zu einem eigenen Bildfaktor. Dieser biografisch-künstlerische Vorgang vollzieht sich vor dem Hintergrund eines Zeitstils, der von der französischen École de Paris, dem Tachismus und vom amerikanischen Action Painting geprägt ist. Ist die vom Gegenständlichen befreite Formensprache einerseits Zeitzeichen, so wird sie für Schumacher zum Merkmal seiner persönlichen Handschrift, seines Stils. Dessen zwei Hauptkomponenten offenbaren schon früh eine Ambivalenz, die in fast allen seinen Werken zu spüren ist: Einerseits die Neigung zu reliefartigen Materialien und andererseits eine lineare Gestik.
Die 1970er Jahre zeigen Schumacher im Vollbesitz seiner schöpferischen Kraft. Er habe, sagt der Künstler, immer nur wie die Natur gearbeitet. Wachsenlassen, Auswählen, Zerstören sind die Prozesse, denen er seine Malerei unterwirft. Als Anregung dienen ihm oftmals äußere Einwirkungen, wie Landschaften oder Orte seiner zahlreichen Reisen, wobei er jetzt in den einzelnen Werken zur Farbmonochromie tendiert. "Kabul" zeigt exemplarisch, wie es dem Künstler gelingt, durch die Bearbeitung der Materie diese zur Bildwirklichkeit zu transformieren und gleichzeitig den Schaffensprozess spürbar werden zu lassen.
Auftakt der zahlreichen nationalen und internationalen Auszeichnungen und Preise, die der Maler seit den 1950er Jahren erhält, bildet 1958 die Verleihung des Guggenheim-Awards in New York. Ein Jahr nach einer großen Retrospektive in München stirbt Schumacher am 4. Oktober 1999 in San José. [MD]
Öl und Sand auf Holz.
Rechts oben signiert. Verso datiert, betitelt und bezeichnet. 125 x 85 cm ( 49,2 x 33,4 in).
Privatsammlung Baden-Württemberg.
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