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Pflockkreuz. 1952.
PROVENIENZ: Privatsammlung Nordrhein-Westfalen (1965 direkt vom Künstler erworben).
Ausstellung: Sammlung Helmut Klinker. Malerei, Bildhauerei, Objekte und Graphik, Museum Bochum, 12.05.-01.07.1984, Kat. S. 59 (mit Abb., dort als Datierung irrtümlich 1958 angegeben).
LITERATUR: Kreuzzeichen. Religiöse Grundlagen im Werk von Joseph Beuys, Ausst.Kat. Suermont-Ludwig-Museum und Museumsverein Aachen/Stadtmuseum Ratingen, 1985/86, Kat.Nr. 16, Abb. 18, S. 26 (anderes Exemplar).
Joseph Beuys wird 1921 in Krefeld geboren. Bereits als Schüler beschäftigt er sich mit Bildhauerei und Zeichnungen. Statt wie geplant ein Medizinstudium zu beginnen, meldet er sich 1941 freiwillig zum Militär. Als Sturzkampfflieger wird er 1944 über der Krim abgeschossen. Nach seiner Genesung, welche er später als Mythos einer Pflege mit Fett und Filz durch einheimische Krimtataren stilisiert, wird er erneut an der Front eingesetzt und gerät 1945 in britische Kriegsgefangenschaft. In seine Heimat zurückgekehrt, studiert er von 1947 bis 1951 Bildhauerei bei Josef Enseling und Ewald Mataré an der Düsseldorfer Kunstakademie. Ab 1952 ist er Meisterschüler von Mataré, arbeitet aber schon bald als freischaffender Künstler mit eigenem Atelier in Düsseldorf.
In den frühen 1950er Jahren gelangt Beuys in der Skulptur zu ersten entscheidenden Verwirklichungen, noch geprägt durch den Lehrer Mataré, doch schon zunehmend unabhängig. "Das Kreuz als Erinnerungsmal, als uraltes magisches Zauber- und Weihezeichen, als Hinweis auf die persönliche Auseinandersetzung mit christlichen Glaubensinhalten und nicht zuletzt als zentraler Bezugs- und Schnittpunkt, der sich weit in profan-emblematische Bereiche erstreckt, erhält in der Arbeit von Joseph Beuys eine hervorragende Stellung. [...] Dabei wird das Kreuz in sehr abstrakten Zusammenhängen gesehen, etwa als Schnittpunkt eines Koordinatensystems von Antike und Christentum, sowie von Christentum und Materialismus, als Zeichen für die geistige Auseinandersetzung zweier Anschauungen" (Götz Adriani/Winfried Konnertz/Karin Thomas, Joseph Beuys. Leben und Werk, Köln 1986, S. 55).
1961 wird Beuys als Professor für monumentale Bildhauerei an die Düsseldorfer Kunstakademie berufen. 1963 findet seine erste öffentliche Fluxusaktion statt. Beuys' Werk umfasst diverse künstlerische Medien. Dabei zeigen seine Arbeiten starke Einflüsse von anthroposofischen Lehren, Mythologie und Religion. Mehrfach ist der Künstler auf der documenta in Kassel und der Biennale in Venedig vertreten. Bereits 1979/80 findet im Guggenheim-Museum in New York eine Retrospektive statt. Im Januar 1986 stirbt Joseph Beuys in Düsseldorf. [NB]
Zustand: Von guter Erhaltung. Mit minimalen Oxydations- und vereinzelten kaum merklichen Bereibungsspuren.
Bronzerelief.
33,5 x 25 cm ( 13,1 x 9,8 in).
Es ist lediglich ein weiteres Exemplar bekannt, das sich in der Sammlung Hans van der Grinten, Köln, befindet.
Beuys vor Beuys. Frühe Arbeiten aus der Sammlung van der Grinten. Zeichnungen, Aquarelle, Ölstudien, Collagen, Ausst.Kat. Bonn/Berlin/Leipzig u.a., Köln 1987, Abb. S. 230 (anderes Exemplar).
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