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Kaninchendiebe im Hermsdorfer Wald (Hühnerdiebe). 1912.
PROVENIENZ: Heinrich Kirchhoff, Wiesbaden.
Öl auf Leinwand.
Göpel 161. Rechts unten signiert und datiert. 32 : 48 cm (12,5 : 18,8 in). In seinem Aufsatz über die Kunstsammlung Kirchhoff in Wiesbaden, der bei Göpel auszugsweise zitiert wird, schreibt Müller-Wulckow, "[...] scheint Beckmann in den Hühnerdieben eine unerwartete Wendung zu machen und eine neue Verbindung vom Impressionismus zum Expressionismus anzubahnen". Die Frage allerdings bleibt: War Beckmann in seiner frühen Zeit wirklich Impressionist? Abgesehen von frühen Landschaftsstudien, die impressionistische Einflüsse zeigen, ist doch bereits dem großen Badebild von 1905, "Junge Männer am Meer", abzulesen, wohin der Weg im malerischen Schaffen von Beckmann gehen wird. Wohl sind in der formalen Anlage der "Hühnerdiebe", in dem breitgestrichenen Farbauftrag Züge einer expressiven Aussage enthalten, doch wird das narrative Element, das hier eher wie ein Rückgriff auf die Malerei des 19. Jahrhunderts anmutet und das die eigentliche Bildaussage bestimmt, von einer Farbgebung unterstützt, die die Szenerie noch hinterhältiger erscheinen lässt, als die in ängstlicher Dreistigkeit sich umwendende Figur des flüchtenden Hühnerdiebs signalisiert. Beckmann wird sich in der Folge von diesen direkten Aussagen lösen und sich in seinen Figurenbildern mehr und mehr auf die Person konzentrieren. Insofern stellt das kleine Gemälde einen wichtigen Beitrag zu der Übergangsphase dar, in der sich das kommende malerische Œuvre bereits ablesen lässt. [KD]
Nach 1945 im Münchner Antiquitätenhandel angeboten.
Privatsammlung Süddeutschland.
AUSSTELLUNG: Max Beckmann, Galerie Paul Cassirer Berlin, Januar-Februar 1913, Kat.Nr. 25.
Deutsche Kunstausstellung, Kunsthalle Baden-Baden, März-Oktober 1913, Kat.Nr. 520.
Privatsammlung Kirchhoff, Neues Museum Wiesbaden, Februar-April 1917, Kat.Nr. 2.
Max Beckmann seiner Liebsten - Ein Doppelporträt, Stiftung Moritzburg, Kunstmuseum des Landes Sachsen-Anhalt Halle/Saale, September-November 2005, Kat.Nr. 12.
Auf dem Keilrahmen mit zwei Etiketten, eines mit der hs. Bezeichnung "Beckmann 12308 Hühnerdiebe", das andere mit der gestempelten Nr. "675"
Von guter Erhaltung. Mit geringfügigem Craquelé, partiell etwas deutlicher.
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