564
Friedrich Schiller
Brief an Friedrich Cotta, 1795.
Estimation: € 16,000 / $ 18,560
Friedrich Schiller (1759-1805)
Eigenhändiger Brief mit Unterschrift "Sch." [Jena], 27. Nov. 1795. 4 S. 23,5 : 18,5 cm.
Bedeutender Brief an seinen Verleger Friedrich Cotta. Schiller übersendet den Rest seines programmatischen AufsatzesDie sentimentalischen Dichter zur Veröffentlichung in den Horen (12. Heft) und gibt präzise Druckanweisungen.
"Hier der Rest meines Aufsatzes über sentim. Dichter; er wird gerade 8 Seiten füllen, wenn Sie nur die Anmerkungen recht eng drucken lassen; auch thut es gar nichts, wenn die letzten Seiten etwas compresser gedruckt werden. Doch hoffe ich, daß die letzthin geschickten Blätter noch nicht abgedruckt sind, denn es sind einige Veränderungen darinn vorzunehmen.
Fürs erste wünscht Herder, daß sein Nahme aus dem Aufsatze [über die sentimentalischen Dichter] hinwegbleibe, weil er sich nicht zu den Dichtern zählt. Seyen Sie also so gut, ihn nebst dem andern Dichter, den er übersetzt hat und dessen ich bey Gelegenheit seiner erwähne, herauszulassen, wenn es noch Zeit ist.
Zweytens haben mehrere meiner Freunde eine Vorbitte für Herrn Asmus [Matthias Claudius] bey mir eingelegt, und es ist mir auch selbst eingefallen, daß er doch zu gut ist, um neben [Aloys] Blumauern zu figuriren. Auch will ich nicht gern einige seiner Freunde, die auch die meinigen sind, damit betrüben. Streichen Sie also in der Anmerkung, wo er vorkommt, alles weg, was ihn angeht, aber was Blumauern betrifft bleibt stehen. Sollte das Blatt schon abgedruckt seyn, so muß ein Carton eingelegt werden, doch müssen Sie dafür sorgen, daß der Buchbinder das Blatt gleich ordentlich anbindet und das alte vernichtet wird, sonst hilft es nichts.
Dieser Carton ist aber nur bey der Stelle nöthig die von Asmus handelt. Herder kann, wenn der Bogen schon abgedruckt ist, allenfalls stehen bleiben.
Hier das GeneralVerzeichniß des Innhalts und eine Copie des Gedichts: Die Dichter der alten und neuen Welt. Dieses Stück muß ja noch in das Zwölfte Heft kommen, in welchem ich auch Amor und Psyche, Menschliches Wissen, Schön und Erhaben, Karthago, Zenith und Nadir, der Gesang des Lebens, die drey Schwestern, Mars als Friedensstifter, Ausgang aus dem Leben zu finden wünsche."
In den letzten Absätzen des Briefes klärt Schiller weitere redaktionelle Details. Er bittet um Nachsendung eines fehlenden Bogens des elften Stücks, kündigt die Übersendung einer Druckfehlerliste an und ersucht um sorgfältige Revision des zwölften Hefts. Da er den endgültigen Inhalt nicht mehr selbst eintragen kann, listet er alle vorgesehenen Gedichte von Herder und von sich selbst auf.
Schiller gab die Zeitschrift Die Horen in den Jahren 1795 bis 1797 heraus; sie erschien monatlich in der Cottaschen Buchhandlung. Bedeutende Persönlichkeiten des deutschen Geisteslebens steuerten Beiträge bei, wodurch die Zeitschrift zu einem Grundpfeiler der Weimarer Klassik wurde. Schillers Ziel war es, ein Publikationsforum für Weltbürger zu schaffen, das sich ausschließlich Kunst und Philosophie widmete und bewußt auf die Behandlung aktueller politischer Themen und Ereignisse verzichtete. Das zwölfte Heft des ersten Jahrgangs enthielt insgesamt sieben Beiträge Schillers sowie mehrere Texte von Johann Gottfried Herder und anderen Autoren.
Der Brief gewährt wertvolle Einblicke in Schillers praktische Redaktionstätigkeit und seine enge Zusammenarbeit mit Cotta. Er macht deutlich, wie sorgfältig Schiller den Druckprozess steuert und gleichzeitig den Aufbau des 12. Hefts der Horen konkret plant. Zugleich dokumentiert der Brief die Entstehungsgeschichte seines Aufsatzes Über sentimentalische Dichter . Den Anfang hatte Schiller Cotta bereits Wochen zuvor zugesandt, die Lieferung des abschließenden Teils verzögerte sich jedoch mehrfach. Dabei konnte Schiller präzise Vorgaben machen, wie viele Seiten für den Druck freizuhalten waren.
Ein bedeutsames Zeugnis von Schillers verlegerischer Präzision und Zusammenarbeit mit Cotta im Rahmen der Horen, zugleich wichtiges Dokument redaktioneller Praxis im späten 18. Jahrhundert.
- PROVENIENZ: Liepmannssohn, Kat. 226 (Berlin 1932), Nr. 105.
Important letter to his publisher Friedrich Cotta. Schiller sends the remainder of his programmatic essay "Die sentimentalischen Dichter" for publication in "Die Horen" (12th issue) and gives precise printing instructions. Autograph letter signed "Sch." 4 pp. 23,5 : 18,5 cm.
Eigenhändiger Brief mit Unterschrift "Sch." [Jena], 27. Nov. 1795. 4 S. 23,5 : 18,5 cm.
Bedeutender Brief an seinen Verleger Friedrich Cotta. Schiller übersendet den Rest seines programmatischen AufsatzesDie sentimentalischen Dichter zur Veröffentlichung in den Horen (12. Heft) und gibt präzise Druckanweisungen.
"Hier der Rest meines Aufsatzes über sentim. Dichter; er wird gerade 8 Seiten füllen, wenn Sie nur die Anmerkungen recht eng drucken lassen; auch thut es gar nichts, wenn die letzten Seiten etwas compresser gedruckt werden. Doch hoffe ich, daß die letzthin geschickten Blätter noch nicht abgedruckt sind, denn es sind einige Veränderungen darinn vorzunehmen.
Fürs erste wünscht Herder, daß sein Nahme aus dem Aufsatze [über die sentimentalischen Dichter] hinwegbleibe, weil er sich nicht zu den Dichtern zählt. Seyen Sie also so gut, ihn nebst dem andern Dichter, den er übersetzt hat und dessen ich bey Gelegenheit seiner erwähne, herauszulassen, wenn es noch Zeit ist.
Zweytens haben mehrere meiner Freunde eine Vorbitte für Herrn Asmus [Matthias Claudius] bey mir eingelegt, und es ist mir auch selbst eingefallen, daß er doch zu gut ist, um neben [Aloys] Blumauern zu figuriren. Auch will ich nicht gern einige seiner Freunde, die auch die meinigen sind, damit betrüben. Streichen Sie also in der Anmerkung, wo er vorkommt, alles weg, was ihn angeht, aber was Blumauern betrifft bleibt stehen. Sollte das Blatt schon abgedruckt seyn, so muß ein Carton eingelegt werden, doch müssen Sie dafür sorgen, daß der Buchbinder das Blatt gleich ordentlich anbindet und das alte vernichtet wird, sonst hilft es nichts.
Dieser Carton ist aber nur bey der Stelle nöthig die von Asmus handelt. Herder kann, wenn der Bogen schon abgedruckt ist, allenfalls stehen bleiben.
Hier das GeneralVerzeichniß des Innhalts und eine Copie des Gedichts: Die Dichter der alten und neuen Welt. Dieses Stück muß ja noch in das Zwölfte Heft kommen, in welchem ich auch Amor und Psyche, Menschliches Wissen, Schön und Erhaben, Karthago, Zenith und Nadir, der Gesang des Lebens, die drey Schwestern, Mars als Friedensstifter, Ausgang aus dem Leben zu finden wünsche."
In den letzten Absätzen des Briefes klärt Schiller weitere redaktionelle Details. Er bittet um Nachsendung eines fehlenden Bogens des elften Stücks, kündigt die Übersendung einer Druckfehlerliste an und ersucht um sorgfältige Revision des zwölften Hefts. Da er den endgültigen Inhalt nicht mehr selbst eintragen kann, listet er alle vorgesehenen Gedichte von Herder und von sich selbst auf.
Schiller gab die Zeitschrift Die Horen in den Jahren 1795 bis 1797 heraus; sie erschien monatlich in der Cottaschen Buchhandlung. Bedeutende Persönlichkeiten des deutschen Geisteslebens steuerten Beiträge bei, wodurch die Zeitschrift zu einem Grundpfeiler der Weimarer Klassik wurde. Schillers Ziel war es, ein Publikationsforum für Weltbürger zu schaffen, das sich ausschließlich Kunst und Philosophie widmete und bewußt auf die Behandlung aktueller politischer Themen und Ereignisse verzichtete. Das zwölfte Heft des ersten Jahrgangs enthielt insgesamt sieben Beiträge Schillers sowie mehrere Texte von Johann Gottfried Herder und anderen Autoren.
Der Brief gewährt wertvolle Einblicke in Schillers praktische Redaktionstätigkeit und seine enge Zusammenarbeit mit Cotta. Er macht deutlich, wie sorgfältig Schiller den Druckprozess steuert und gleichzeitig den Aufbau des 12. Hefts der Horen konkret plant. Zugleich dokumentiert der Brief die Entstehungsgeschichte seines Aufsatzes Über sentimentalische Dichter . Den Anfang hatte Schiller Cotta bereits Wochen zuvor zugesandt, die Lieferung des abschließenden Teils verzögerte sich jedoch mehrfach. Dabei konnte Schiller präzise Vorgaben machen, wie viele Seiten für den Druck freizuhalten waren.
Ein bedeutsames Zeugnis von Schillers verlegerischer Präzision und Zusammenarbeit mit Cotta im Rahmen der Horen, zugleich wichtiges Dokument redaktioneller Praxis im späten 18. Jahrhundert.
- PROVENIENZ: Liepmannssohn, Kat. 226 (Berlin 1932), Nr. 105.
Important letter to his publisher Friedrich Cotta. Schiller sends the remainder of his programmatic essay "Die sentimentalischen Dichter" for publication in "Die Horen" (12th issue) and gives precise printing instructions. Autograph letter signed "Sch." 4 pp. 23,5 : 18,5 cm.
564
Friedrich Schiller
Brief an Friedrich Cotta, 1795.
Estimation: € 16,000 / $ 18,560
Commission, taxes et droit de suite
Cet objet est offert avec imposition régulière ou avec imposition différentielle.
Calcul en cas d'imposition différentielle:
Prix d'adjudication jusqu'à 200 000 € : 34 % de commission.
Prix d'adjudication supérieur à 200 000 € : montants partiels jusqu'à 200 000 € 34 % de commission, montants partiels supérieurs à 200 000 € : 29 % de commission.
La commission comprend la TVA, laquelle ne figure cependant pas sur la facture.
Calcul en cas d'imposition régulière:
Prix d'adjudication jusqu'à 200 000 € : 27 % de commission.
Prix d'adjudication supérieur à 200 000 € : montants partiels jusqu'à 200 000 € 27 % de commission, montants partiels supérieurs à 200 000 € : 22 % de commission.
La TVA légale de 19 % est prélevée sur la somme du prix d'adjudication et de la commission.
Si vous souhaitez appliquer l'imposition régulière, merci de bien vouloir le communiquer par écrit avant la facturation.
Calcul en cas de droit de suite:
Pour les œuvres originales d’arts plastiques et de photographie d’artistes vivants ou d’artistes décédés il y a moins de 70 ans, soumises au droit de suite, une rémunération au titre du droit de suite à hauteur des pourcentages indiqués au § 26, al. 2 de la loi allemande sur les droits d’auteur (UrhG) est facturée en sus pour compenser la rémunération liée au droit de suite due par le commissaire-priseur conformément au § 26 UrhG. À ce jour, elle est calculée comme suit :
4 pour cent pour la part du produit de la vente à partir de 400,00 euros et jusqu’à 50 000 euros,
3 pour cent supplémentaires pour la part du produit de la vente entre 50 000,01 et 200 000 euros,
1 pour cent supplémentaire pour la part entre 200 000,01 et 350 000 euros,
0,5 pour cent supplémentaire pour la part entre 350 000,01 et 500 000 euros et
0,25 pour cent supplémentaire pour la part au-delà de 500 000 euros.
Le total de la rémunération au titre du droit de suite pour une revente s’élève au maximum à 12 500 euros.
Calcul en cas d'imposition différentielle:
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Prix d'adjudication jusqu'à 200 000 € : 27 % de commission.
Prix d'adjudication supérieur à 200 000 € : montants partiels jusqu'à 200 000 € 27 % de commission, montants partiels supérieurs à 200 000 € : 22 % de commission.
La TVA légale de 19 % est prélevée sur la somme du prix d'adjudication et de la commission.
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Calcul en cas de droit de suite:
Pour les œuvres originales d’arts plastiques et de photographie d’artistes vivants ou d’artistes décédés il y a moins de 70 ans, soumises au droit de suite, une rémunération au titre du droit de suite à hauteur des pourcentages indiqués au § 26, al. 2 de la loi allemande sur les droits d’auteur (UrhG) est facturée en sus pour compenser la rémunération liée au droit de suite due par le commissaire-priseur conformément au § 26 UrhG. À ce jour, elle est calculée comme suit :
4 pour cent pour la part du produit de la vente à partir de 400,00 euros et jusqu’à 50 000 euros,
3 pour cent supplémentaires pour la part du produit de la vente entre 50 000,01 et 200 000 euros,
1 pour cent supplémentaire pour la part entre 200 000,01 et 350 000 euros,
0,5 pour cent supplémentaire pour la part entre 350 000,01 et 500 000 euros et
0,25 pour cent supplémentaire pour la part au-delà de 500 000 euros.
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Lot 564 